MEERSTERN-Kommentar: Es ist erschreckend, wie wenig wir Frauen – und auch Ärzte und Ärztinnen (diejenigen der Gynäkologie eingeschlossen) – gemeinhin über die Wechseljahre wissen. Die Phasen und Themen der Pubertät, Verhütung und Schwangerschaft stehen im Vordergrund, aber die Wechseljahre – Jahre, in denen ein bedeutsamer innerer und äußerer Wechsel stattfindet – werden oftmals komplett vernachlässigt. Fatal, da die Menopause oft schon unter 40 beginnt. Tragisch, da sich Mythen hartnäckig halten, die etwa besagen, dass Hitzewallungen, Schlafstörungen, Depressionen und Co. normal seien und frau da einfach durch müsse. Außerdem hängen viele Symptome wie mysteriöse Exzeme, Unverträglichkeiten oder dass plötzlich die gewohnte Kosmetik nicht mehr vertragen wird, mit der Menopause zusammen. Hilfreiches und sprichwörtlich «not-wendiges» Wissen lässt einen in der Mitte des Lebens nicht allein zurück und kann hier lebensverändernd sein.
Wir haben zwei Bücher zum Thema im Sortiment, die sehr konkrete Handlungsempfehlungen und Hilfen bieten:
«Woman on Fire» ist zum Einstieg geeignet: Gut lesbar (kompakt, übersichtlich, lockerer Schreibstil)
«Weisheit der Wechseljahre» (siehe unten) ist ein Klassiker und eine Art Standardwerk (knapp 800 Seiten, gut strukturiert, auch als hilfreiches Nachschlagewerk, für eine intensivere und tiefergehende Beschäftigung).
«Woman on Fire»
«Es geht nie nur darum, die Hitzewallungen zu bekämpfen, da diese nur ein Warnsignal des Körpers sind. Man kann sie mit alternativen Mitteln lindern, in seltenen Fällen hören sie sogar auf; aber damit ist nur der Alarm ruhiggestellt», schreibt die Frauenärztin Sheila de Liz in ihrem Buch «Woman on Fire». Sie habe dieses Buch geschrieben, «damit du nicht davon abhängig bist, was von deinem Arzt fragmentiert an Informationen kommt. Und um endlich dieses patriarchalische Denken aufzulösen, dass die Bedürfnisse der Frau irgendwie zweitrangig sind, dass wir Ruhe auf den billigen Plätzen halten sollen und der Alt-Herren-Mediziner-Club entscheidet, was wir wissen sollen und was sie uns nicht erklären müssen, weil es zu kompliziert ist, weil sie beschlossen haben, dass die Lieselotte Müller aus Klein-Winterheim es sowieso nicht versteht.»
