Die Krisen der Welt: Gesellschaften contra Ökologie | Band 1: Die Wurzeln
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Hans Wöcherl
- ISBN: 978-3-00-073119-8
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Ökologieverlag
Taschenbuch
544 Seiten
- Gesamtgewicht: 0,429 kg
Die Krisen der Welt haben eine gemeinsame Wurzel: Die Überausbeutung der Natur für das Wachstum von Gewinnen und materiellem Wohlstand. Sie zu beenden verlangt ein komplexeres systemisches Umdenken.
Dieses Wachstum verschlingt immer mehr Ökosysteme, so dass die Treibhausgase weiter steigen und Treibhausgassenken verschwinden, ebenso wie viele Arten. Abfälle und Emissionen werden über den ganzen Planeten verteilt. Zugleich wächst der Reichtum weniger und die Armut der vielen. Weil man für das Wachstum ein Mehrfaches der natürlichen Ressourcen des eigenen Territoriums benötigt, wird darum konkurriert und schließlich auch Krieg geführt.
Für den Glauben an das ewige Wachstum sorgen seit mehr als 100 Jahren drei Fortschrittstheorien:
- Der Liberalismus mit seiner Devise von der Unternehmer-Freiheit und vom Markt, der angeblich alles regelt.
- Der Marxismus mit der Arbeit als alleinigem Wertschöpfer und der Ausblendung der physischen Abhängigkeit der Menschen als Lebewesen von intakten Naturgrundlagen.
- Und der Darwinismus mit seinem Prinzip des Fortschritts durch Auslese im Überlebenskampf.
Alle drei Fortschrittstheorien ignorieren und verleugnen die eigenständige Existenz ganzheitlicher Natursysteme. Denn diese würden eine größere Vorsicht bei Natureingriffen verlangen, wie dies der Naturforscher A. v. Humboldt um 1800 erstmals anmahnte.
Im ersten Band von «Die Krisen der Welt: Gesellschaften kontra Ökologie» werden die Wurzeln des antiökologischen Denkens und Handelns herausgearbeitet. Sie liegen in der Geschichte der Gesellschaften, werden aber durch antiökologische Theorien und Innovationskonzepte ständig erneuert. Als Beispiel wird die Auseinandersetzung um die Gentechnik ausführlich analysiert.
Im Zentrum steht die empirische Begründung ganzheitlichen Denkens anhand des «lebensgemeinschaftlichen» Ansatzes auf Bottom-up Systemgestaltung. Dieser ist für die Ökosysteme wie für Gesellschaften gleichermaßen relevant, um den technokratischen Anspruch des „organismischen“ Ansatzes und der Theorie der Selbstorganisation auf Top-down Systemgestaltung als ökologie-feindlich und antidemokratisch zurückzuweisen.
Hans Wöcherl ist Soziologe und Öko-Landwirt seit 40 Jahren.